Lass mal über Alles lesen.
Nach meinem Abschluss der 10. Klasse, entschied ich mich die Abiturstufe zu besuchen, da ich nicht wirklich
wusste was ich beruflich machen wollte.
Während meines Abiturs fing ich einen Minijob bei der Firma INTERSPORT an.
Dort jobte ich, um mir Geld für mein erstes Auto zu erarbeiten.
Schnell stellte sich heraus, dass ich in dem Job sehr gut bin und
mein damaliger Filialleiter hat mir eine Ausbildungsstelle angeboten.
Ich durfte was mit
Sport machen,
mit Menschen arbeiten und mein
Wissen
teilen. Es hat spaß gemacht.
Kurz um, dass Abitur wurde abgebrochen und ich fing eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel an.
Während meine Ausbildung entdeckte ich vor allem mein Interesse für die Wirtschaft bzw.
für das
Unternehmertum. Für mich war klar, wenn sich die Chance bietet, gehe ich in die
Selbständigkeit.
Bis dahin musste ich mich aber noch ein wenig
gedulden und viel
lernen.
Nach meiner Ausbildung bei INTERSPORT ging es dann für zwei Jahre zu der Firma SportScheck.
2015 begann ich dann auch meine Fortbildung zum Handelsfachwirt.
Vollzeitjob und Abendschule. In dieser Zeit durfte ich verstehen,
wie essentiell wichtig das
Selbstmanagement ist.
Bei Sportscheck kam ich nicht weiter, jedoch wollte ich Führungserfahrung sammeln. Das
Ziel war klar. Die Selbständigkeit wird kommen und ich will vorbereitet sein.
Da viele Unternehmen jungen und unstudierten Menschen kaum die Möglichkeit bieten in Führungspositionen zu kommen,
waren meine Berwerbungsergebnisse sehr deprimierend. Absage über Absage.
Dann stolperte ich jedoch über eine Anzeige bei der Firma LIDL.
Ich bewarb mich als stellvertretender Filialleiter und ich bekam die Chance.
Zweieinhalb Jahre durfte ich lernen was es heißt
Menschen zu führen, was es
heißt regelmäßig
Niederlagen zu erleben und immer wieder aufzustehen, wie wichtig
die
innere Einstellung ist, was es heißt
Prioritäten zu setzen, wie man
mit Stress umgeht,
wie wichtig es ist als
Führungskraft ein
Vorbild zu sein und vor allem in Gesprächen auch
das
zuhören was vielleicht nicht gesagt wurde.
Kurz um, ich durften lernen was es heißt eine Führungspersönlichkeit zu sein
Ich wollte den nächsten Step. Wie oben geschrieben,
geben die meisten Unternehmen jungen und oder unstudierten
Menschen nicht wirklich die Möglichkeit den nächsten Step zu machen.
Meine Aufstiegschancen waren schnell eingegrenzt.
Eine
Entscheidung musste her.
Das Jahr 2018 wird das Jahr in die Selbständigkeit. Ich probierte mich anfangs im Affiliate Marketing, was nur mäßigen Erfolg hatte.
Ach, ich bin ehrlich, es hat nicht funktioniert und ich habe Geld verbrannt.
Aber der
Geist war auf Selbständigkeit ausgerichtet.
Und so sollte es auch kommen. Ich kam in Kontakt mit einem alten bekannten, welchen ich aus meiner Ausbildungszeit bei INTERSPORT kannte.
Wir intensivierten unseren Kontakt und bastelten gemeinsam an Ideen.
Kurzum, am 11.12.2018 saßen wir gemeinsam beim Notar und gründeten die 100 Prozent UG, ein Montageunternehmen mit Spezialisierung auf Küchenmontagen.
Anfänglich mit kleinen Starterschwierigkeiten, kamen wir jedoch gut in den Markt und konnten schnell große Auftraggeber für uns gewinnen. Wir stellten nach und
nach Personal ein und das erste Geschäftsjahr 2019 konnten wir mit Gewinn abschließen.
Das Jahr 2020 versprach großen Erfolg und das 1 Quartal lief bombastisch.
Aber wie wir auch alle wissen, war das Jahr 2020 der Beginn der Corona-Pandemie.
In 2020 kamen wir noch gut über die Runden.
Anfang Januar 2021 saßen mein Geschäftspartner und Ich dann gemeinsam zusammen und schauten uns die Zahlen an.
Aufgrund der Auslastungsprognose rechneten wir bei gleichbleibender Kostenstruktur mit einer Zahlungsunfähigkeit ab mitte März 2021.
Anstatt zu jammern,
konzentrierten wir uns auf die Lösung statt auf das Problem.
Die Kosten mussten runter und frisches Geld musste her.
Da es für uns keine Option war nur einen Mitarbeiter zu entlassen, blieb nur eine Kostenstelle die sich schnell beeinflussen ließ.
Die Geschäftsführerbezüge von meinem Geschäftspartner und mir. Wir kürzten unsere Bezüge drastisch runter. Die Geschäftsfahrzeuge
kamen weg und sämtliche Kosten wurden dreimal überdacht.
Wir schafften den Turnaround und waren 6 Monate später wieder in sicherem Fahrwasser.
Im Nachgang war es eine der besten Entscheidungen die wir treffen konnten,
denn wir haben auch diese Phase überstanden und konnten mit unser gesamten
Mannschaft den Markt bedienen als die Lockdowns wieder aufgehoben wurden.
Heute bin ich extrem dankbar für die Zeit, da ich Rückblickend erkenne, dass alle Etappen ganz kleine
Puzzlestücke sind die zu einem großen Puzzle zusammengelegt werden können.
Ich bin gespannt welche Puzzleteile sich Rückblickend in den nächsten 10 Jahren noch zusammenfügen lassen.
Am 05.02.2010, sechs Tage nach meinem 18ten Geburtstag durfte ich es entgegen nehmen.
Ein Gefäßris im Gehirn. (hirnaneurysma)
Am Morgen brach ich im Badezimmer mit extremsten Kopfschmerzen zusammen und erlitt einen Krampanfall.
Glück wie ich an dem Tag hatte, war durch Zufall mein Bruder noch zuhause, welcher schon eigentlich weg sein wollte.
Er fand mich im Badezimmer krampfend und brechend auf dem Boden und allarmierte sofort einen Krankenwagen.
Nach ein paar Augenblicken ließ der Krampfanfall nach. Ich konnte mich hinsetzen, jedoch musste ich mit erschrecken festellen, dass meine ganze linke Körerhälfte taub war.
Wow dachte ich, mit 18 Jahren einen Schlaganfall.
Kurz darauf waren auch schon die Rettungskräfte vor Ort. Diese vermuteten, aufgrund meiner körperlichen Form und meines Alters geschuldet, dass ich Anabolika nehme oder Drogen konsumiere und dass der Grund dafür war.
Als ich jedoch deutlich beteuerte, dass ich das nicht zu mir nehme empfahlen sie mir mich ein paar Stunden hinzulegen und danach einen Arzt aufzusuchen.
Glücklicherweise kam jedoch noch ein Notarzt in die Wohnung.
Ich teilte ihm mit, dass ich extremste Kopfschmerzen habe. Kopfschmerzen welche ich so noch nicht kannte. Er vermutet, da ich im Badezimmer mit dem Kopf aufgeschlagen bin und eine Gehirnerschütterung oder eine Schädelfraktur hätte.
Also ging es ins Krankenhaus.
Im Krankenhaus angekommen wartete auch schon ein MRT auf mich.
Zurück vom MRT wurde ich dann in ein Zimmer gebracht, wo ich mich hinlegen konnte.
In einem Moment bekam ich mit wie meine Mutter aus dem Zimmer gerufen wurde.
Als sie wieder rein kam war sie unglaublich aufgelöst und mir wurde klar, dass es ernst sein muss.
Im Schlepptau war ein Arzt dabei, welcher mir meine aktuelle Situation erklärte.
Er schilderte, dass ein Gefäß im Gehirn gerissen ist und aktuell Blut in mein Gehirnwasser läuft. Auf die Frage, ob ich daran sterben kann antwortete er kurz: „Ja“
Er erklärte mir, dass es für mich unmittelbar in die Klinik nach Berlin Friedrichshain geht, welche eine spezialisierte Abteilung für den Neurochirugischen Bereich hat.
Kurze Zeit später wurde ich auch schon operiert.
Glück wie ich hatte, durfte ich alles ohne körperliche oder geistige Einschränkungen oder gar irgendeine Behinderung überstehen.
Dafür bin ich bis heute wahnsinnig dankbar.
Warum bezeichne ich es aber nun als „Mein Größtes Geschenk“?
Es geht dabei um das Verständnis, dass die einzige Konstante in jedem Leben Veränderung ist. Heute gewinnst du, morgen verlierst du. Heute lachst du und morgen weinst du.
Akzeptiere das und setze die Segel neu, wenn der Wind sich dreht, dann findest du die versteckte Chance in deinem Problem.
Seit dem ich das verstanden habe ist soviel geniales in meinem Leben passiert und
es brauchte dafür nicht mehr, als den inneren Dialog mit mir selbst.
Dazu eine Frag an dich.
Wann hast du dich das letzte mal richtig intensiv mit dir beschäftigt?
Dir mal Stunden für dich genommen, nachgedacht, aufgeschrieben was dir durch den Kopf geht oder mit dir einen inneren Dialog geführt?
Ich bin mir sicher, dass du mir die Frage nicht zufriedenstellend beantworten kannst.